Oft sind die Erwartungen groß, wenn ein HUND ins Haus kommt, ob als
- Spielkamerad für die Kinder - langersehnter Traum, der endlich in Erfüllung geht - Familienmitglied - Partner oder Freund - Wach- oder Sporthund
Jeder hat so seine genauen Vorstellungen, wie das "LEBEN MIT HUND" laufen soll .
Wenn Alles so läuft - PERFEKT - !!!
Aber was, wenn NICHT ???
Was, wenn der putzige WELPE nicht nach 14 Tagen stubenrein ist? ERauch nicht nach einem Jahr (wie von selbst) wohl erzogen ist? ER in der Pubertät sogar zum richtigen Rüpel wird?
Was, wenn der völlig sozialisierte, menschenfreundliche, problemlose TIERSCHUTZHUND doch die eine oder andere "Baustelle" hat. ER fremde Menschen schrecklich findet oder mit anderen Hunden nichts zu tun haben will?
Was, wenn nichts von Dem so kommt, wie man sich Das vorgestellt hat?
Aber was genau bedeutet es eigentlich einen HUNDan seiner Seite zu haben ?
Zum Einen heißt es, sich zu binden. Nicht mehr uneingeschränkt agieren zu können. Man muss sein Leben danach ausrichten, dass zu Hause JEMANDauf Einen wartet. Viele Stunden weg zu bleiben - ohne dass der VIERBEINER betreut ist - sollte auf keinen Fall sein!
Man braucht viel Zeit und Geduld, zum Erziehen, zum Spazieren gehen, zum Beschäftigen und Auslasten, zur Bewältigung von evtl. auftretenden Problemen, zum Pflegen bei Krankheit und beim Alt werden - weil da Alles etwas langsamer geht. Ob ins Auto einzusteigen, die Treppen hoch zu kommen oder bei Abruf zurück zu kommen...!
Und der Kostenfaktor sei hier nur am Rande erwähnt. Denn der kann sich mal ganz schnell in einen drei- bis vierstelligen Bereich bewegen.
All das kostet viel Zeit , 2-3 Stunden am Tag , noch mehr Stunden in der Woche, unendlich viele im Jahr. Und das Ganze über JAHRE hinweg. Eben ein ganzes HUNDELEBEN lang!
Das ist eine riesige Herausforderung, die einen an Grenzen bringen und Nerven kosten kann. Und es ist eine große Verantwortung, die wir übernehmen.
Verantwortlich sein für einLEBEWESEN, das fühlt, Ängste hat, traurig ist, Schmerz empfindet, Nähe sucht, Beschäftigung braucht, soziale Kontakte will, Vertrauen, Schutz, Verständnis benötigt - kurz gesagt, unser Weggefährte sein wird.
Wären wir auch wirklich dazu bereit, unserem VIERBEINER den Gang in die Stadt zu ersparen, weil ERdort zu viel Stress und Angst hat?
Wären wir wirklich bereit, SEINLeben lang darauf zu achten, dass keine anderen Hunde auf IHN zukommen, weil ER sonst in ein massives Abwehrverhalten kommt?
Wären wir wirklich bereit, IHN wegen seinem instinktiven Jagdtrieb nie von der Leine zu lassen,und uns deswegen Beschäftigungsmöglichkeiten suchen, die IHN trotzdem auslasten?
Würden wir es schaffen mit solchen evtl. Einschränkungen einen Hund SEIN ganzes Leben lang zu begleiten? Denn Eins ist sicher....
" HUNDEkommen in unser Leben, um zu bleiben. SIEgehen nicht fort, wenn es schwierig wird!"
(Pablo Picasso)
Aber wie sieht die andere Seite aus? Was macht den HUND für uns so unersetzlich?
Vielleicht weil SIE in uns immer nur das Gute sehen, weil wir für SIE perfekt und besonders sind. Weil SIE sich immer über uns freuen - egal ob wir gut gelaunt, genervt oder traurig sind. Weil SIE - von sich aus - die Nähe zu uns suchen und fest an uns glauben. Uns fasziniert diese unerschütterliche Treue, diese Beständigkeit, dieses zuverlässig "an-unserer-Seite-sein", ohne Wenn und Aber.
Was SIE geben ist einzigartig! SIE geben Alles, und das mit einer Heftigkeit, die uns entwaffnet, und mit einer Absolutheit, die uns zu denken geben sollte.
Wenn ich mich also auf - das Abenteuer, mit HUND(EN) zu leben - einlasse, was bin ich dann bereit, zu geben???
Bin ich bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, mein Leben auf eine FELLNASE einzustellen? Mich 100% zu binden?
Kann ich mein Herz so weit werden lassen? Bis zum Horizont und darüber hinaus?
Bin ich in der Lage mein Herz an ein LEBEWESENzu hängen - SEIN Leben lang? Bin ich bereit, auch den unausweichlichen Abschied in Kauf zu nehmen?
Denn das ist der Preis dafür, dass wir der Mittelpunkt im Leben unseres HUNDES sind!